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Einnahme-Empfehlung Vitamin D
Einnahme-Empfehlung Vitamin D
Beim Vitamin-D-Mangel ist eine physiologische Dosierung effektiver.
„Manchmal wollen Behandelnde den Mangel schnell mit einer großen Bolusgabe beheben und dann mit einer Erhaltungsdosis fortfahren. Es gibt jedoch zunehmend Evidenzen dafür, dass ein solches Vorgehen nicht günstig ist und den Stoffwechsel des Körpers stört, sodass die benötigte Menge gar nicht aufgenommen werden kann. Es ist zwar insgesamt sicher, doch funktioniert es offenbar nicht so, wie wir uns das wünschen“, erklärte Hyppönen. „Ich habe vielmehr den Eindruck, dass die tägliche Supplementierung mit einer niedrigen Vitamin-D-Dosis der bessere Weg ist, sofern denn ein Mangel vorliegt.“ erklärte die korrespondierende Autorin Dr. Elina Hyppӧnen gegenüber Medscape.
Quelle: Sutherland JP, et al: Annals Internal Med (online) 25. Oktober 2022
Täglicher Bedarf
Der tägliche Bedarf ist von vielen verschiedenen Faktoren abhängig, wie Alter, Hautfarbe, Gewicht, Aufenthaltsort, Jahreszeit, Aufenthalt in der Sonne, Sonnenschutz, Kleidung, Rauchen, Medikamente, Krankheiten und Versorgung mit interagierenden Mikronährstoffen.
DGE-Empfehlung:
Säuglinge und Kinder bis 1 Jahr: 400 IE/Tag (10 µg/Tag)
Kinder ab 1 Jahr: 800 IE/Tag (20 µg/Tag)
Jugendliche: 800 IE/Tag (20 µg/Tag)
Erwachsene: 800 IE/Tag (20 µg/Tag)
Schwangere: 400–600 IE/Tag (10–15 µg/Tag)
Stillende: 600–800 IE/Tag (15–20 µg/Tag)
Bei den Empfehlungen handelt es sich lediglich um Schätzwerte. Dabei soll der Vitamin-D-Spiegel von mindestens 50 nmol/l erreicht werden, noch nicht einmal der Normwert von 75 nmol/l. Es wurden auch lediglich Osteoporosestudien herangezogen und die Knochengesundheit betrachtet. Leider wurden nicht anderen Funktionen von Vitamin D bei den Empfehlungen berücksichtigt.
Umrechnung:
1 µg Vitamin D ≅ 40 IE bzw. 1.000 IE ≅ 25 µg Vitamin D
Empfehlenswert ist eine tägliche Einnahme zur Gesunderhaltung und Vorbeugung von mindestens 1.500 IE in den Sommermonaten (April bis September) und 3.000 IE in den Wintermonaten (Oktober bis März). In Deutschland, Österreich und der Schweiz schafft es kaum jemand, täglich genügend Vitamin D durch die Eigensynthese unter Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten zu erzielen. Bewölkung, Regentage oder der mangelnde Aufenthalt zu Zeiten intensiver Sonneneinstrahlung (10.30–16.30 Uhr) verhindern die Synthese. Kleidung und Glas sind undurchlässig für die UV-B-Strahlen und die Verwendung von Sonnenschutzmitteln reduziert die Vitamin-D-Synthese je nach Lichtschutzfaktor fast vollständig.
Höhere tägliche Vitamin-D-Dosierungen als 3000 i.E. sind in manchen Fällen sinnvoll, sollten aber medizinisch kontrolliert angewendet werden, da auch Interaktionen zu gesundheitlichen Störungen führen können.
Die zusätzliche Gabe von Magnesium verbessert die Resorption. Präparate mit Vitamin D in Öl-Lösungen in Kapselform sind besser bioverfügbar als Präparate in Pulverform oder mit Ethanolträger.