Einleitung

Niedrige Vitamin-D-Spiegel sind ein unterschätzter Risikofaktor, insbesondere im betagten Alter. Neue Studien haben gezeigt, dass ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für Demenzerkrankungen wie Alzheimer deutlich erhöht. Die aktuellen Forschungsergebnisse verdeutlichen die Bedeutung einer ausreichenden Versorgung mit Vitamin D, insbesondere im Hinblick auf die Prävention kognitiver Beeinträchtigungen.

Vitamin-D-Spiegel und Demenz: Studienergebnisse im Überblick

In einer aktuellen Studie, die im Neurology Fachblatt veröffentlicht wurde, wurden 1658 ältere Erwachsene ohne bestehende Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Schlaganfälle untersucht. Die Teilnehmer der Studie stammen aus einer bevölkerungsbasierten kardiovaskulären Gesundheitsstudie, die zwischen 1992 und 1999 durchgeführt wurde.

Die Vitamin-D-Konzentration im Blut der Teilnehmer wurde durch Flüssigkeitschromatographie-Tandem-Massenspektrometrie gemessen. Dabei wurde der 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel (25-OH-D) im Serum bestimmt. Im Laufe einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 5,6 Jahren entwickelten 171 der Probanden eine Demenz jeglicher Ursache, davon 102 Teilnehmer eine Alzheimer-Erkrankung.

Erhöhtes Demenzrisiko bei Vitamin-D-Mangel

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein schwerer Vitamin-D-Mangel (Werte unter 25 nmol/l oder < 10 ng/ml) das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung um mehr als das Doppelte erhöht. Der Risikoquotient lag bei 2,22 (95%-KI: 1,02-4,83). Auch bei moderatem Vitamin-D-Mangel (Werte zwischen 25 und 50 nmol/l) war das Risiko signifikant erhöht, mit einem Risikoquotienten von 1,53 (95%-KI: 1,06-2,21).

Diese Ergebnisse belegen, dass das Risiko für Demenz und Alzheimer unterhalb eines Schwellenwerts von 50 nmol/l erheblich steigt. Daher wird eine regelmäßige Vitamin-D-Supplementierung als präventive Maßnahme gegen demenzielle Erkrankungen empfohlen.

Metaanalyse zur Bedeutung von Vitamin D für die Demenzprävention

In einer umfassenden Metaanalyse wurden mehrere medizinische Datenbanken wie MEDLINE , Cochrane Library , EMBASE und SCOPUS systematisch durchsucht, um den Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Spiegeln und dem Demenzrisiko zu untersuchen. Die Metaanalyse umfasste Studien, die zwischen 1990 und Oktober 2015 veröffentlicht wurden.

Von den analysierten Studien lieferten sechs Kohortenstudien Daten zur Auswirkung des Vitamin-D-Spiegels im Serum auf das Demenzrisiko. Eine Metaanalyse von fünf dieser Studien ergab, dass Menschen mit schwerem Vitamin-D-Mangel (< 25 nmol/l) ein um 54 % erhöhtes Risiko für Demenz im Vergleich zu Menschen mit ausreichendem Vitamin-D-Spiegeln (≥ 50 nmol/l) haben. hatten (Ergebnis 1,54; 95%-KI 1,19-1,99).

Wichtige Erkenntnisse und Präventionsstrategien

Die Erkenntnisse aus der Metaanalyse deuten darauf hin, dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel ein bedeutender Risikofaktor für die Entwicklung von Demenz sein könnte. Allerdings sind weitere Studien erforderlich, um mögliche Störfaktoren, wie den ApoE ε4-Genotyp , auszuschließen und eine standardisierte Bewertung der Vitamin-D-Konzentration sowie der Sonneneinstrahlung vorzunehmen.

Für ältere Menschen könnte die effektive regelmäßige Einnahme von Vitamin-D-Präparaten eine kostengünstige und Strategie zur Demenzprävention darstellen. Zudem sollte die Bedeutung einer ausreichenden Sonnenexposition zur Vitamin-D-Bildung betont werden, insbesondere in Regionen mit geringerer Sonneneinstrahlung.

Fazit

Die aktuellen Forschungsergebnisse verdeutlichen die Bedeutung einer ausreichenden Vitamin-D-Versorgung im Alter, insbesondere zur Reduzierung des Demenzrisikos. Regelmäßige Bluttests zur Überprüfung des Vitamin-D-Spiegels und eine gezielte Supplementierung können einen wertvollen Beitrag zur kognitiven Gesundheit leisten.

Häufig gestellte Fragen

Wie beeinflusst ein Vitamin-D-Mangel das Risiko für Alzheimer?

Ein schwerer Vitamin-D-Mangel kann das Risiko für Alzheimer um das Doppelte erhöhen, wie aktuelle Studien zeigen.

Welche Vitamin-D-Spiegel sind optimal zur Demenzprävention?

Ein Serumspiegel von mindestens 50 nmol/l wird als optimal angesehen, um das Demenzrisiko zu reduzieren.

Kann eine Supplementierung mit Vitamin D das Demenzrisiko senken?

Ja, eine regelmäßige Einnahme von Vitamin-D-Präparaten kann dazu beitragen, das Risiko für demenzielle Erkrankungen zu senken.

Welche Rolle spielt die Sonnenexposition für die Vitamin-D-Versorgung?

Sonnenexposition ist die natürlichste Quelle für Vitamin D. Ausreichend Sonnenlicht kann helfen, den Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen.

Welche weiteren Risikofaktoren gibt es für Demenz neben einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel?

Genetische Faktoren wie der ApoE ε4-Genotyp sowie Lebensstilfaktoren wie Rauchen und körperliche Inaktivität erhöhen das Demenzrisiko.

Sind weitere Studien zur Rolle von Vitamin D bei der Demenzprävention notwendig?

Ja, um Störfaktoren zu minimieren und die Auswirkungen von Vitamin D auf die kognitive Gesundheit besser zu verstehen, sind weitere Studien notwendig.

Quellen

  1. Littlejohns et. al. Vitamin D and the risk of dementia and Alzheimer disease. Neurology September 2, 2014 issue; 83(10) 920-928.
  2. Sommer et al. Vitamin D deficiency as a risk factor for dementia: a systematic review and meta-analysis. BMC Geriatr. 2017 Jan 13;17(1):16.