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Vitalstoffe in der Heuschnupfenzeit

 

Stefanie Kopf-Häußler
Aktives Mitglied
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 11
Themenstarter  

Gibt es Vitalstoffe, die einem in der Heuschnupfenzeit helfen können, die Symptome zu lindern? Wenn ja, in welchen Mengen?


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Nathalie Schmidt
Ausbilderin Moderator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 17
 

Guten Morgen Stefanie Kopf-Häußler,

ja, die gibt es.

Das ist zum einen das Magnesium:

In den Zellen spielen Kalzium und Magnesium eng zusammen. Durch bestimmte Reize, wie Allergene, werden die Kalzium-Ionen schnell aus ihren Speichern freigesetzt. Dadurch wird in den Mastzellen Histamin ausgeschüttet und es kommt zu allergischen Reaktionen. Das Magnesium sorgt dafür, dass die Kalzium-Ionen wieder in ihre Depots zurück transportiert werden, so dass die Histamin Ausschüttung beendet wird. Bei zellulärem Magnesium-Mangel wird das Histamin über längere Zeit ausgeschüttet und die allergischen Symptome halten an. Oft ist der Magnesiumspiegel im Blut noch in Ordnung, in den Zellen ist aber zuwenig Magnesium vorhanden. Ein niedriger Kalzium-Spiegel in den Mastzellen führt zu einer Senkung der Histamin-Produktion. Da das Kalzium nicht einfach aus den Zellen gespült werden kann, wird Magnesium (als Antagonist) benötigt um das Kalzium zu neutralisieren.

Laut einer Studie verbrauchen Pollenallergiker ca. zwei Drittel weniger Antiallergika bei 350 mg Magnesium pro Tag (Achtung: nicht mehr als 250 mg pro Einzeldosis) über mehrere Monate eingenommen. Die typischen Symptome wie Rhinitis, Augenjucken und Niesen waren in der Magnesiumgruppe um etwa ein Drittel vermindert, gegenüber Placebo-Gruppe. WANGEMANN, M.; LEITZMANN, C.; GOLF, S.: Allergien und Magnesium. Wie man dem Heuschnupfen an den Kragen gehen kann. Der Naturarzt 2, S. 21-23,1995

Ebenfalls sehr effektiv ist das Pycnogenol:

Pycnogenol reduziert die Ausschüttung vieler Entzündungsmarker, wie beispielsweise den Transkriptionsfaktor Kappa B um 15%. Dadurch wird die Empfindlichkeit zum Auslösen einer Immunreaktion verringert. Dosisabhängig verringer es die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen, die mit einem Reiz stimuliert wurden [Sharma et al., 2002]. Dabei wird die Freisetzung von Histamin genauso gut blockiert wie ein weithin verwendetes pharmazeutisches Anti-Histamin: Natriumcromoglicat. Tägliche Dosierung 40 mg morgens und abends.

Die Omega-3-Fettsäuren:

Störungen der Immunabwehr in Form von allergischen oder autoimmunologischen Erscheinungen lassen sich durch Omega-3-Fettsäuren effektiv verbessern. Die Typischen Entzündungszeichen lassen sich offenbar abmildern, wenn nicht sogar ganz abstellen, wenn die "Rohstoffe" bestimmter Entzündungsvorgänge oder Entzündungsmediatoren reduziert oder verdrängt werden. Einer dieser Rohstoffe, die Arachidonsäure, eine Omega-6-Fettsäure, ist die Ausgangssubstanz für Entzündungsmediatoren bzw. Entzündungsbotenstoffe wie Leukotrien, Prostaglandine Thromboxan. Bestimme Prostaglandine und Leukotriene halten die Entzündungsreaktionen aufrecht. Omega-3-Fettsäuren konkurrieren mit der Arachidonsäure um die Cyclooxygenase (kurz COX) und um die Lipoxygenase, die sie beide durch diese Enzyme weiter verarbeitet werden. Wer Omega-3-Fettsäuren zu sich nimmt, verringert die Metabolisierung von Arachidonsäure zu Entzündungsbotenstoffen und lindert so die Beschwerden. Dafür werden andere, eher antientzündliche oder (z.B. magen-)schützende Botenstoffe (Prostaglandine) gebildet. Die tägliche Dosis sollte 1500 bis 3000 mg betragen.

Zink:

Zink sollte auch auf keinen Fall fehlen, da Zink die Freisetzung von Allergie verstärkenden Botenstoffe reduziert. So können überschießende Reaktionen vermieden werden. Allergie-Experten (z.B. Mainzer Professor Rudolf Schopf), halten es indes für wahrscheinlicher, dass ein Mangel an dem Spurenelement Zink für das häufige Auftreten an Allergien zumindest mitverantwortlich sein könnte. Über die Hälfte aller Menschen leidet unter einem Zinkmangel, wurde bei einem Fachkongress in Schweden mitgeteilt. "Mehr als 300 verschiedene Stoffwechselvorgänge in unserem Körper können ohne Zink nicht ordnungsgemäß funktionieren," erklärt Schopf. Zink habe zudem auch direkt antiallergische Eigenschaften, da es bestimmte Immunzellen stabilisiert, die bei der Entstehung einer Allergie eine wichtige Rolle spielen, so Schopf weiter. Die Zink-Dosis sollte bei 15 mg morgens und abends liegen.

Vitamine:

Auch die fettlöslichen Vitamine A (Betakarotin), D und E sind wichtig zur Verhinderung allergischer Beschwerden. Vitamin D-Mangel fördert Allergien, da zum einen die Schleimhautfunktion beeinträchtigt wird, die antimikrobiellen Peptide (Cathelicidin  und Defensinen) die der ersten Abwehr dienen werden reduziert oder fehlerhaft gebildet und Vitamin D ist entscheidend für die Funktion des Immunsystems. Erniedrigte 25-OH-D3-Serumspiegel korrelieren mit gesteigerten Entzündungsmarkern und auch überschießende Immunreaktionen werden durch Vitamin D verhindert. Allerdings wurde auch in Studien festgestellt, dass zu hohe Vitamin-D-Spiegel ebenfalls Allergien fördern können. Der 25-OH-D3-Spiegel sollte daher zwischen 40 und 60 ng/ml liegen. Eine sinnvolle Dosierung liegt zwischen 2000 und 4000 IE täglich.

Das Vitamin A spielt hier zusammen mit Vitamin D bei den Funktionen des Immunsystems und auch beim Aufbau der Haut und Schleimhaut. Wegen der mögliche Intoxikation sollten hier besser Karotinoide eingesetzt werden. Vitamin A, C, E und Selen reduzieren den oxidativen Stress, der durch allergische Entzündungen entsteht. 

Darmsanierung:

Nicht vergessen werden sollte die Darmflora, die einerseits durch Probiotika und andererseits durch fermentierte Essenzen gut reguliert werden kann. Auch das Vitamin K2 ist wichtig für eine intakte Darmflora. 

Naturheilkunde:

Naturheilkundlich kann man auch Schwarzkümmelöl gut einsetzen. Es wirkt ebenfalls ähnlich wie ein Antihistaminikum. Der Hauptwirkstoff ist Thymoquinon. Es vermindert die Herstellung entzündlicher Botenstoffe, ohne das Immunsystem als Ganzes zu unterdrücken. Die Wirkung bei unterschiedlichen Allergieformen wurde in mehreren vorläufigen Studien nachgewiesen. So linderte Schwarzkümmelöl in einer Dosis von 40 bis 80 Milligramm pro Kilo Körpergewicht bei Patienten mit allergischem Schnupfen, Asthma oder atopischer Dermatitis die Symptome. 

 

Viele Grüße

Nathalie Schmidt


AntwortZitat
Stefanie Kopf-Häußler
Aktives Mitglied
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 11
Themenstarter  

@nathalie-schmidt

Vielen, vielen Dank für die ausführliche Info!

Herzliche Grüße Stefanie Kopf-Häußler


AntwortZitat
Nathalie Schmidt
Ausbilderin Moderator
Beigetreten: Vor 4 Jahren
Beiträge: 17
 

Gerne ? 


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